Siegfried Waschnig, geboren 1976, ist gelernter Einzelhandelskaufmann und studierte in Graz Philosophie, wobei er seinen Schwerpunkt auf Religionsphilosphie legte. Entsprechend seinem Hang zum Mystizismus ist der „Identitäre“ im Internet u.a. unter dem Nickname „unvergaenglich“ anzutreffen.
Waschnig publizierte in den letzten Jahren zu verschiedenen Themen wiederholt in rechtsextremen Zeitschriften und Portalen wie der „Identitären Generation“ von Alexander Markovic, der „Sezession“ von Götz Kubitschek oder „Zur Zeit“ von Andreas Mölzer.[1] Auch eine Verbindung zur FPÖ gibt es: So steht Waschnig als Bewerber für den Wahlkreis 4 (zu dem seine ehemalige Heimat Judenburg gehört) im Vorschlag der FPÖ Steiermark zur Landtagswahl 2005.[2]
Die rechtsextremen „Identitären” repräsentiert Waschnig in mehrfacher Hinsicht: Zum Einen juristisch in seiner Funktion als Kassier des „Verein für nachhaltige Völkerverständigung und Jugendarbeit“, dessen „Hackherzentrum” die zentrale Infrastruktur der Gruppe in Graz darstellt. Zum Anderen trat er im Jahr 2016 wiederholt als Sprecher bei Kundgebungen der “Identitären” auf, so z.B. am 13.2.2016 in Judenburg (Stmk) oder am 27.2.2016 in Feldbach (Stmk). Ebenso beteiligte er sich bei einer Störaktion eines Informationsabends der Stadt Graz zum Thema Asyl am 14.3.2016.
Außerhalb dieser politischen Tätigkeiten betätigt sich Waschnig als Ansprechspartner und Domainbesitzer der Homepage des okkulten „International College of Thelema (ICOT) – Campus Graz“, wo das (sexual)magische, philosophische und religiöse System von Alister Crowley (1875 – 1947) mit „Besucher[*innen] aus dem gesamten deutschsprachigen Raum“ diskutiert und gelehrt werden soll.[3] Angesichts Aleisters antichristlicher, misogyner und sozialdarwinistischer Ideologie mitsamt seiner Verachtung von Demokratie als „ekelerregende[n] Kult der Schwäche“, ist es kaum verwunderlich, dass seine Lehren ein wiederkehrendes Thema in der extremen Rechten und ihren Publikationen darstellt.[4]