Walter Wolfgang – der “Böhse PDV-Onkel” aus dem Burgenland

WWWalter Wolfgang aus dem Bezirk Neusiedl am See gilt als  – inzwischen ehemaliger – Ansprechspartner für die PDV im Burgenland.

Aufmerksamen Leser_innen unseres Blogs wird Walter Wolfgang bereits ein Begriff sein. Allerdings nicht wegen seiner Leidenschaft für die Band “Böhse Onkelz”, die er in Form von T-Shirts, Tätowierungen, und Stickern auf seinem Auto zum Ausdruck bringt, sondern als  Ordner auf PDV-Veranstaltungen und aufgrund seiner militanten Pose mit Sturmgewehr.

Wolfgangs politischer Aktivismus:

Walter Wolfgang, Ordner 21.11.2015 Wien

Wolfgang als Ordner für die PDV am 21.11.2015 in Wien

Bereits am 19. September 2015 verkündete Wolfgang via Facebook, er plane eine “revulution” [sic!] und habe vor “die jetzige regierung zu stürzen”. Wohl um dieses Ziel zu erreichen, postete er am Folgetag sinngemäß, dass er plane, Kräfte zu bündeln  und sich einer bereits bestehenden Gruppe anzuschließen. Wie sich herausstellte, sollte das die neonazistische PDV sein. So nahm er am 31.10.2015 beim Aufmarsch in Spielfed/Špilje sowie bei den beiden Runden Tischen der PDV am 7.11.2015 im Gösserbräu in Graz sowie am 12.12.2015 im Gasthaus Kupferdachl in Unterpremstätten (Stmk.) teil. Bei der Demonstration am 21.11.2015 in Wien, wo Neonazis wie W. Lechner ungestört bewaffnet teilnehmen konnten, fungierte Wolfgang als Ordner der PDV – ebenso bei der Kundgebung am 30.1.2016 in Villach/Beljak und am 5.3.2016 in Wien.


Die Lebenswelt eines PDV-Funktionärs: Solidaritätserklärungen für SS-Soldaten,…

Wolfgang - SS

Walter Wolfgang solidarisiert sich auf Facebook mit einem SS-Soldaten.

Dass  Wolfgang sich gerade bei einer neonazistischen Gruppierung wie der PDV engagiert, ist keinesfalls überraschend. Am 19. September 2015 schrieb Wolfgang via Facebook: “Österreicher und ich meine echte östererreicher wacht auf und last uns für unser heimatland kämpfen […] machen wir es wie unsere grosseltern auch und kämpfen um unser vaterland” (Orthografie im Original). Wie diese Referenz auf Großeltern konkret ausschaut, zeigte sich am 2. Dezember 2015, als Wolfgang das Foto eines SS-Soldaten mit dem Schriftzug “Unsere Großväter waren keine Verbrecher” postete.


…posieren mit Sturmgewehr…

Wolfgang Walter, PDV Burgenland

Walter Wolfgang, PDV Burgenland

Für antifaschistische Aufmerksamkeit sorgte ein Foto, das Wolfgang posierend mit einem Sturmgewehr zeigt, und sein Versuch, bei einer Waffenauktion in Wien aufzurüsten. Die Bewerbung dieser Auktion brachte Wolgang damals ein “gefällt mir” von August Gutsmandl und Wolfgang Pestl ein, der kurz zuvor in einer Rede zur Bewaffnung aufgerufen hat. Nachdem diese Recherchen veröffentlicht wurden, fand bei Wolfgang eine polizeiliche Hausdurchsuchung statt, die seinen Angaben nach jedoch erfolglos gewesen war. Dazu passt, dass ein entsprechendes Verfahren gegen ihn eingestellt wurde.


…und pseudoseriöse Umfragen

wolfgang interviewt barilich

Wolfgang (re.) interviewt Barilich (li.)

Während es in der PDV durchaus widersprüchliche Positionen zur Bundespräsidentschaftswahl gab (Marschall, Hofer oder doch lieber Lugner, aufgrund seiner Kritik am NS-Verbotsgesetz?!) beteiligte sich Wolfgang gemeinsam mit  Ewa Lidia Kapuścińska-Książek, der Politikberaterin der PDV, die wiederholt bei Veranstaltungen und Kundgebungen der PDV als Rednerin oder Moderatorin auftrat, am Wahlkampf für den freiheitlichen Kanditaten und Burschenschafter Norbert Hofer. So starteten die beiden als Initiative “Bürgernähe Österreich” das Youtube-Projekt “Hofer in die Hofburg”. Dabei befragten sie in selbstproduzierten Videos Bürger_innen wie Anita Barilich zur politischen Lage. Das Barilich selbst Aktivistin der PDV ist, wurde dabei allerdings verschwiegen, immerhin will das Projekt seriös und repräsentativ wirken…

Update: Kurz nach Fertigstellung des Artikels distanzierte sich Walter Wolfgang via Facebook öffentlich von der PDV. Auslöser war ein rassistischer Anschlag des Obmanns Thomas Kirschner.

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